Nein: mit Antonio Vivaldi hat das Konzept, immer am Wechsel der Jahreszeiten eine Veranstaltung zu machen, nichts zu tun (Obwohl Ausschnitte aus Vivaldis vier Jahreszeiten schon bei Kultur am Berg zu hören waren).
Pölling wird von seinen Einwohnern (und vermutlich auch von vielen Gästen) als Kraftort erlebt. Die Pfarrkirche die auf dem Hügelrücken thront und weit übers Land schaut: Ein Ort der Einkehr, der Besinnung, aber auch ein Ort um Weitblick zu üben und zum Wesentlichen zurückzukehren.
Die Vision der Pöllinger rund um Josef Raß war kein lautes Festival mit Scharen von Gästen die für eine Woche das Dorf überrennen: das hätte vermutlich die Dorfgemeinschaft überfordert und nachdem der letzte Gast gegangen wäre, wären viele der Mitbewohner erschöpft für den Rest des Jahres wieder untergetaucht.
In Pölling geht es vielmehr um ein lebendiges Miteinander, das aus der Pfarrgemeinde heraus gewachsen ist: Ein Fest für die Menschen aus dem Ort und Gäste, die es Wert finden für so ein Kulturerlebnis auch mal ein paar Serpentinen hinauf und hinunter zu fahren.
Etwas, das alle ein bisschen fordert, aber nicht überfordert.
Etwas, das Freude bringt und nicht Erschöpfung.
Etwas, das die Dorfgemeinschaft stärkt und verbindet im Stolz, gemeinsam etwas großartiges geschaffen zu haben.
In einem Bergdorf wie Pölling ist der Wandel der Jahreszeiten noch sehr gut spürbar:
die Sehnsucht nach dem ersten Grün im Dorf, wenn sich der Schnee noch lange an den Bergflanken festkrallt.
Aber auch die Freude am ersten Schnee, der hier oben schon recht früh kommen kann, kaum dass die Arbeit in Feld und Garten abgeschlossen ist, und der die sanfte Landschaft in wattige Ruhe und stille Friedlichkeit einpackt.
Was besser also, als sich diese Wechsel bewusst zu vergegenwärtigen, sie zu feiern mit einem Fest der Kultur, der Gemeinschaft: mit Musik, Kunst, Kulinarik und lodernden Feuern auf dem Kirchplatz.